Holz hat die Eigenschaft unter Einfluß von UV-Strahlung, innerhalb kürzester Zeit nachzudunkeln und zu vergilben.

Möchte man einen natürlichen und hellen Fußboden, gibt es eine bewährte Methode, das Holz so zu behandeln, dass es nicht nachdunkelt.
In Skandinavien gibt es die Tradition, die Holzfußböden oder Holzdecken aufzuhellen und den Vergilbungsprozeß zu stoppen. Mit einer speziellen Kalkmischung wurde das Holz behandelt, heute verwendet man Lauge, die nach ähnlichem Prinzip arbeitet. Das Laugen gibt dem Holz eine helle Farbe und stoppt die natürliche Patinierung.

Vor dem Laugen muss die Holzoberfläche geschliffen, unbehandelt, eben und gleichmäßig sein. Das Laugen ist der erste Teil einer Behandlung, denn nach dem Laugen muß der Boden unbedingt geschützt werden. Die Lauge darf auch nur ein einziges Mal aufgetragen werden, sonst verfärbt sich die Holzoberfläche grünlich. In der Regel laugt man nur Böden aus Nadelholz. Bei Böden aus Laubhölzern, sollte man unbedingt vorher ein Muster anfertigen. Eichenholz ist durch den hohen Gerbsäureanteil nicht geeignet zum Laugen, es würde sich unwiderruflich dunkelgrün verfärben. Auch eignet sich nur massives Holz zum Laugen.

Die Holzoberfläche muss vor dem Auftragen der Lauge unbedingt sauber und trocken sein. Rühren Sie die Lauge gründlich vor und während der Behandlung auf. Die Lauge lässt sich mit Pinsel, Mopp oder Walze auftragen. Wichtig ist, sich bei der Arbeit mit Handschuhen und ggf. mit Schutzbrille vor eventuellen Spritzern zu schützen, den die Lauge ist eine sehr basische Lösung.

Die Lauge satt auftragen und in Längsrichtung des Holzes. Überschüssige Lauge vorsichtig und das auch in Längsrichtung mit einem Tuch abnehmen. Fertigen Sie am besten eine Probe an, um ein Gefühl für das Produkt zu bekommen.

Nach der Laugenbehandlung sollte die Holzoberfläche mindestens 6 Stunden trocknen. Je nach Temperatur variiert diese Trocknungszeit.

Wischen Sie nach dem Laugen die Oberfläche vorsichtig, um überschüssiges Pigment abzunehmen. Haben die Laugenreste eine kreidige Haut gebildet, sollte die Oberfläche geschliffen werden. Die Reste könnten sonst mit den weiteren Produkten ungewollt reagieren. Die Oberfläche ist sehr empfindlich, gehen Sie behutsam vor. Anschließend können Sie zwischen zwei Behandlungsmethoden wählen. Sie können den Fußboden seifen oder ölen.  Entscheiden Sie sich für eine Seifenbehandlung, können Sie Oberfläche mit einer gebrauchsfertigen Bodenseife behandeln. Hier gibt es die Möglichkeit zwischen zwei Produkten zu wählen. Die Bodenseife gibt es in naturell oder man hat die Möglichkeit diese mit Pigmenten zu versehen. Die weiß pigmentierte Bodenseife verstärkt die aufhellende Wirkung der Lauge. Eine andere Möglichkeit wäre auf Seifenspäne zurückzugreifen. Diese haben einen höheren Fettprozentanteil und bieten damit einen höheren Schutz. Eine Seifenlösung aus Seifenspänen müssen Sie allerdings selber anrühren.

Die Seifenbehandlung bietet den eigentlichen Schutz der Oberfläche. Die Seife bildet eine Schutzschicht, die sie durch regelmäßige Pflege intakt halten. Dazu geben Sie dem Wischwasser einfach etwas von dieser rückfettenden Seife hinzu und waschen Ihren Boden oder die behandelte Oberfläche. Die Seife hat ein weiches, mattiertes und angenehmes Äußeres und hat einen wirklich besonderen Charme. Eine Seifenbehandlung versiegelt Ihren Boden nicht und falls Sie sich einmal anders entscheiden, lässt sich die Seife entfernen. Es ist also ein reversibles Produkt.

Für einen guten, robusten geseiften boden bedarfs einen etwas höheren Aufwand zu Beginn. Die Pflege des geseiften bodens ist allerdings recht einfach.

Um den Boden robust und fleckenabweisend zu bekommen, ist es nötig mit mehreren Aufträgen einer konzentrierten Seifenlösung eine Basis zu schaffen. Sie sollten die konzentrierte Seifenlösung mindestens 3-4 mal schrubbend aufbringen. Die Seife muss in die Poren gerieben werden. Wird sie nur "aufgelegt" durch einfaches wischen, ist sie nicht stabil genug und bietet keinen Schutz.

Den Boden zu ölen ist bei uns eine gebräuchlichere Variante und daher die typische Wahl. Unsere Bodenöle unterscheiden sich von den handelsüblichen Bodenölen. Wir wollen auf Lösemittel, Harze und Wachse verzichten, denn sie versiegeln den Boden und sind in der Anwendung gesundheitsschädlich. Wir haben nach einem Produkt gesucht, das das Holz in der Haptik nicht verändert und trotzdem stabil genug ist, um den doch höheren Beanspruchungen standzuhalten. Unsere Bodenöle sind auf Leinölbasis, wurden aber verstärkt mit einem zusätzlichen Öl. Unser Bodenöl ist frei von Lösemitteln, Harzzusätzen und wachsen und lässt sich zudem pigmentieren, also farblich gestalten. Falls Sie nach der Laugenbehandlung eine Boden möchten, der wie frisch abgezogenes Holz aussieht, dann ölen Sie zweimal mit unserem unpigmentierten Bodenöl. Möchten Sie eher einen hellen, weißen Boden, dann wäre das weiß pigmentierte Bodenöl die richtige Wahl.

Falls Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie uns an. Wir schicken Ihnen gerne Proben der jeweiligen Produkte, so dass Sie vor Ort Muster anfertigen und dann gezielter entscheiden können.