Leim zur Herstellung von Leimfarbe für Decken und Stuckelemente
Leimfarbe, die aus Carrageenmoos hergestellt ist, bildet die schönste Oberfläche von allen Leimfarben. Da der Leim aus Carrageenmoos aber der schwächste ist, sollte man Abfärbungen der Wände tolerieren können oder Sie für Flächen benutzen, die kaum Berührungen ausgesetzt sind.
Man gewinnt die sogenannte Moosfarbe indem man die Moosart Caragenas islandica oder den speziellen Tang von den Küsten Irlands und Schottlands kocht. Carrageenmoos ist nicht jederzeit im Handel erhältlich. Das aus dem Moos hergestellte "Kochwasser" ist geleeartig, wenn es abkühlt und klebrig.
Um den besten Leim zu erhalten, sollte man nur einmal Leim aus einer Portion Moos herstellen.
Die sogenannte Moosfarbe läßt sich sehr gut auf Putz, Papiertapete und Holz, d.h. saugende Untergründe auftragen. Auf moderenen Acryl- und Dispersionsfarben hält sie nur bedingt. Es wäre immer ratsam einen zweilagigen Probeanstrich zu machen.
Reichweite: 6 bis 8qm pro Liter
Die genaue Beschreibung zur Herstellung der Farbe, finden Sie hier.
Rezept:
- 5 kg geschlmmte Kreide (10% der Kreide kann mit Titanweiß erstattet werden -für eine weißere Farbe)
- 100 g Carrageenmoos (“islandsk mos”)
- Wasser
Tag 1, gerne abends:
4 l Wasser in einen 10 l Eimer füllen. Kreide langsam ins Wasser geben, bis das Wasser nichts mehr aufnimmt, ohne Umzurühren.
Tag 2:
Wasserüberschuß abkippen
100g Carrageen Moos in 2-3L Wasser kochen, dabei gut rühren bis sich eine geleeartige Masse bildet. Abkühlen lassen und dann durchsieben.
Ca. 8 dl Leim in den Eimer mit der geschlämmten Kreide geben, umrühren und Farbe testen:
Auf Papier auftragen und mit einem Fön trocknen. Das Mischverhältnis stimmt, wenn man auf diesen Testanstrich ohne Probleme einen weiteren Auftrag aufbringen kann. Gebe kleine Mengen Leim in die Mischung um das richtige Mischverhältnis zu erlangen. Markiere die Menge am Eimer, wenn das richtige Mischverhältnis gefunden wurde, so läßt sich eine spätere Menge leichter nachmischen. (Wichtig: Koche den Leim mit der identischen Menge Wasser)
Die Farbe sollte innerhalb einer Woche verbraucht werden. Kühl, aber frostfrei lagern.
(Wichtig- immer einen Probeanstrich aufbringen!)
Einen Tag vor der Behandlung kann man verputze Flächen mit Vorteil mit Kalkwasser wässern. Das bindet den Putz und macht ihn stärker.
Die Farbe gut umrühren, bei Klümpchenbildung die Farbe durchsieben. Während der Arbeit immer wieder die Farbe umrühren.
Es muss schnell gearbeitet werden, denn die Farbe muss naß-in-naß aufgetragen werden.
Die erste Schicht parallel zum Fenster auftragen. Auf der Fensterseite beginnen und vom Fenster wegstreichen. Kanten und Ecken mit einem Ringpinsel streichen, große Flächen mit einer Deckenbürste.
2 Stunden Trocknungszeit. Man sieht ganz gut, wann der Anstrich trocken ist.
Den zweiten Anstrich rechtwinklig und weg vom Fenster streichen. (Immer weg vom Lichteinfall streichen um Schatten zu verhindern)
Werkzeug nach Gebrauch mit warmen Wasser reinigen. Es ist ratsam die Werkzeuge ab und an mit kochendem Wasser abzuspülen, um evtl Bakterienstämme abzutöten.
(Das Rezept stammt aus dem Buch Traditionelle Anstriche von Simon Vejbæk Kinch, die Anmerkungen und Tipps auf Nachfrage an Simon)